Fabel - Vier Leben Hermann Grollmann M.A.

Hermann Grollmann M.A.
Direkt zum Seiteninhalt

Die Redewendung "Sich mit fremden Federn schmücken" beruht auf einer Fabel des römischen Dichters Phaedrus: Eine Krähe sah auf dem Boden lauter herrliche Pfauenfedern liegen. Sie überlegte nicht lange und beschloss, ihr eigenes fades Gefieder ein bisschen aufzuhübschen. Sie steckte die schönen Pfauenfedern einfach zwischen ihr eigenes Gefieder. Stolz auf ihre neue Federpracht, begab sie sich mitten in eine Gruppe von Pfauen, um sie an der neu gewonnen Eleganz Anteil haben zu lassen. Aber ach, die fanden das so gar nicht lustig und stürzten sich auf die Krähe und rupften ihr nicht nur die fremden, sondern auch noch ziemlich viele eigene Federn aus. Als die rachsüchtigen Pfaue von der Krähe abließen, stand die Krähe gerupft und wesentlich armseliger als zuvor da. Und die Moral von der Geschicht: Mit fremden Federn schmückt man sich nicht.
  
Harrison Weir's illustration of The Vain Jackdaw, 1881
Bildnachweis: pinterest/at
h e r m a n n g r o l l m a n n
Zurück zum Seiteninhalt